Gemeindehaus A 2017-08-01T10:29:23+00:00

Project Description

Der markante langgestreckte Baukörper als Flachdachgebäude mit seinen Vor- und Rücksprüngen füllt die Lücke zwischen dem bestehenden Pfarrhaus und Schwesternhaus. Dazwischen entsteht ein neuer trichterförmiger Platz zwischen Gemeindehaus und Kirche. Der in seiner Formensprache moderne Baukörper soll dauerhaft in Diskussion mit den benachbarten klassischen Bauten der Kirche stehen.

gemeindehaus A. – neubau eines katholischen gemeindehauses

Aufgabe:

Die Katholische Kirchengemeinde A. möchte einen Neubau als Gemeindehaus, in direkter Nähe zur bestehenden Kirche, erstellen. Das Gebäude soll verschiedene Funktionen beinhalten. Das Unter- und Erdgeschoss soll der Katholischen Kirchengemeinde zur Verfügung stehen, das Obergeschoss der Verrechnungsstelle der Erzdiözese F. als reine Bürofläche.

Mit dem Neubau soll eine städtebauliche Lücke zwischen bestehendem Pfarrhaus und Schwesternhaus geschlossen und mit der Kirche eine neue Platzsituation geschaffen werden.

Grundlagen:

Das Grundstück des zukünftigen Gemeindehauses liegt im Zentrum der Stadt A. und wird von zwei stark befahrenden Straßen zweiseitig umschlossen. Auf dem zu beplanenden Grundstück umschließt das Pfarrhaus, das Schwesternhaus sowie Pfarrkirche, die eigentliche Baufläche. In direkter Nähe schließt eine Gewerbeschule die letzte Seite der zu bebauenden Fläche ein.

Entwurfsgedanke:

Der markante, langgestreckte Baukörper als Flachdachgebäude, mit seinen Vor – und Rücksprüngen soll die die Lücke zwischen Pfarr – und Schwesternhaus schließen. Dabei entsteht zwischen Gemeindehaus und Kirche ein geschlossener, trichterförmiger Platz, der direkt zum Eingang des Gemeindehauses führt.

Es wird bewusst ein moderner Baukörper entwickelt der durch seine Formensprache dauerhaft in der Diskussion mit den benachbarten klassischen Gebäuden, wie z.B. der Kirche, stehen wird.

Allein durch die Wiederaufnahme der Materialwahl des Kirchengebäudes – in der Konstruktion aber neu interpretiert – soll ein Brückenschlag zu den Hauptgebäuden an dem neu entstehenden Platz geschaffen werden.

Die Besonderheit des gesamten Baukörpers liegt zusätzlich in den Vor- und Rücksprüngen einzelner funktional ablesbarer Bauteile, die dem Betrachter erst beim nochmaligen Hinschauen auffallen. Keine horizontale Gebäudelinie verläuft parallel zur darunter oder darüber liegenden. Nur wenige vertikale Gebäudelinien sind senkrecht. Dieses entwurfliche Stilmittel soll nochmals die Diskussion zwischen modernem Neubau und den klassischen Kirchenbauten untermalen.

Der Gesamtbaukörper bekommt durch die Gegebenheiten der Anschlussgrundstücke nicht nur in der Geschossigkeit zwei unterschiedliche „Gesichter“, die unterschiedlich hohen Fassaden erhalten auch im Erscheinungsbild unterschiedliche Wirkungen.

Die dem Platz zugewandte Eingangsfassade öffnet sich dem Besucher mit der großflächigen Glasfassade des Gemeindesaales im EG und lädt die Gemeinde oder  die Besucher zu Festen, Tagungen und Veranstaltungen ein.

Das über das EG auskragende OG öffnet sich in Richtung Platz und ermöglicht den Mitarbeitern den Außenbezug.

Die 3-geschossige Rück-, bzw. Hoffassade schließt sich im Gegensatz zur Eingangsfassade weitgehend und passt sich im UG und EG ihrer Funktion an. Erst ab dem Obergeschoss und der Möglichkeit über das 2-geschossige Nachbargebäude hinweg zu sehen, öffnet sich auch hier für die Mitarbeiter die Fassade und lässt den Blick über die Nachbarbebauung zu.

Raumprogramm:

Das UG ist voll ausgebaut und ist über einen Lichthof belichtet. Hier sind Büroräume für die pastoralen Mitarbeiter, Jugendräume und Technik -, Sanitär- und Lagerräume untergebracht.

Im EG befindet sich der Gemeindesaal mit notwendigen Nebenräumen sowie zwei weiteren Konferenzräumen. Das OG dient ausschließlich als Bürofläche und untergliedert sich dafür in mehrere unterschiedlich große Büroräume. Um das OG autark, unabhängig der öffentlichen Nutzung des EG´s, zu nutzen, sind hier separate Sanitärräume angedacht.

Die einzelnen Geschosse werden vertikal durch ein abgeschlossenes Treppenhaus mit im Treppenauge liegenden Glas-Fahrstuhl erschlossen.

Materialien:

Die klare Gebäudeform wird durch einen feinkörnigen Putz unterstützt. Die Farbe weiß als hauptsächliche Grundfarbe wird in Anlehnung an die Kirchenfassade durch eine sandsteinfarbige vorgehängte Natursteinfassade unterteilt.

Die geradlinigen großzügigen Innenräume werden mit Glattvlies tapeziert und weiß gestrichen um der Einrichtung, die durch den Nutzer belebt wird, einen ruhigen Hintergrund zu bieten. Nur einzelne Wände werden farblich akzentuiert, indem z.B. die Fassade von außen nach innen weitergeführt wird.

Als Bodenbelag kommen im gesamten EG großformatige betongraue Feinsteinzeugfliesen zur Ausführung. Für das UG und OG wird ein Stäbchenparkett in Eiche als sehr widerstandsfähigem Boden ausgewählt.

In den Nassräumen wird weitestgehend auf Fliesen an den Wänden verzichtet, nur an den notwendigen Flächen werden die Fliesen raumhoch ausgeführt. Die restlichen Flächen werden mit wasserabweisender Wandfarbe gestrichen.

Zusätzlich wird sehr viel Wert auf unterstützende Beleuchtung und Akustik gelegt. Das Beleuchtungskonzept sieht größtenteils Einbauleuchten vor. Zusätzliche Akzentleuchten als Blickfang werden an bestimmten Stellen eingeplant. Der Veranstaltungssaal, sowie alle Besprechungs-, Konferenz- und Erschließungsräume erhalten akustisch wirksame abgehängte Systemdecken.

ausklappen

PROJEKTDATEN

  • Nutzung: Öffentlich
  • Planungszeit: Anfang Februar 2011
  • Ausführungszeit: September 2011 – Oktober 2012
  • Ort: Achern
  • Fotograf: Björn Blindt

  • Größe (Projekt): 550 qm
Projektdaten herunterladen
error: Content is protected !!