Wohnung W 2017-08-01T09:42:48+00:00

Project Description

Erwünscht war ein großzügigeres Raumbild durch eine größere Öffnung zwischen Wohn- und Esszimmer. Der neue Gaskamin ersetzt als zentrale Schnittstelle der Räume den alten Kachelofen. Dadurch wird er als Mittelpunkt ein verbindendes Zentrum fürs häusliche Leben.

wohnung W Umgestaltung Innenraum Wohnen – Essen

Grundlagen:

Die Bauherren, ein Ehepaar mit 3 Kindern, wohnen in einem Karlsruher Stadtteil in einem Wohnhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert. Dieses wurde im Jahr 2007 aufwendig von Grund auf saniert.

In der täglichen Nutzung stellten sich in den vergangenen Jahren jedoch die Einschränkungen hinsichtlich der beschränkten Raumverhältnisse eines über 100 Jahre alten Gebäudes heraus.

Insbesondere die Nutzung von Wohn- und Esszimmer entspricht nicht den Vorstellungen an das Familienleben, der vorhandene Kachelofen ist zu träge und wird daher kaum genutzt.

Aufgabe:

Ess- und Wohnzimmer sollen sich künftig großzügiger zueinander öffnen und die vorhandene Zwischenwand dabei soweit wie möglich entfernt werden. Der Kachelofen soll zugunsten eines Gaskamins entfallen.

Entwurfsgedanke:

Der Gaskamin soll als zentrales Element an der Schnittstelle der Räume den Kachelofen ersetzen. Durch die kompakte Bauweise des neuen Ofens entsteht ein erster räumlicher Zugewinn, außerdem soll er als Mittelpunkt in den Raumachsen verbindendes Zentrum für das häusliche Leben werden. Zugleich sollen die ergänzten, neuen Elemente den Spagat zwischen Altbestand und Moderne herstellen.

Umsetzung:

Besondere Herausforderung bei der Umgestaltung war die Vergrößerung der Wandöffnung zwischen den beiden Räumen. Es stellte sich im Vorfeld der Planungen heraus, dass in die Tragkonstruktion des Gebäudes eingegriffen werden musste. Ein vorhandener Stahlträger aus der Ursprungszeit des Gebäudes lagerte beidseitig nur auf Holzstützen, die zulässigen Spannweiten und Lasten waren nach heutiger Auffassung bereits überschritten. Um die gewünschte Vergrößerung der Wandöffnung herzustellen, musste der vorhandene Träger zugunsten eines neu dimensionierten Stahlträgers einschließlich beidseitiger Stahlstützen ausgetauscht werden. Die Auswechslung erfolgte im bewohnten Zustand unter massiver Abstützung der bestehenden Holzbalkendecke.

Der durch den Rückbau des Kachelofens erzielte Raumgewinn schuf Platz für zusätzliche Ablage- und Aufbewahrungsmöglichkeiten. So konnten in der Verkleidung des neuen Gaskamins Regalflächen für Bücher, Accessoires, etc. sowie ein von der Flurseite zugänglicher Garderobenschrank geschaffen werden.

Unterstrichen wurde die neue Innenraumkonstruktion mit linienförmigen Beleuchtungselementen die den warmen Charakter der Gasflammen zusätzlich unterstreichen sollten.

Materialien:

Der Verkleidungskorpus wurde komplett in Trockenbauweise mit hitzebeständigen Platten errichtet. So konnten auch die Vor- und Rücksprünge sowie Nischen unproblematisch ausgeformt werden. Sämtliche Oberflächen wurden glatt gespachtelt und weiß gestrichen. Die Wahl der Oberflächen unterstrich den modernen Ansatz und hob sich zudem vom Bestand ab. Gleichzeitig verstärkte dies die Wirkung der Beleuchtungselemente durch Reflektion.

Der Garderobenschrank bestand aus einem hölzernen Korpus, der in die vorbereitete Aussparung nur noch eingeschoben werden musste. Ein großformatiger Spiegel verdeckte die Korpustür und diente gleichzeitig der optischen Vergrößerung des Eingangsflurs. Auch hier wurde durch klare Formen der Spagat zwischen modernen und historischen Bauteilen geschaffen.

Die Brennstelle des eigentlichen Gaskamins wurde als fertig konzipiertes Element vom Kaminbauer angeliefert und musste vor Ort nur noch an eine Gasleitung, den Strom zum Zünden und an den bestehenden Kaminzug angeschlossen werden.

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PROJEKTDATEN

  • Nutzung: Wohnraum
  • Planungszeit: Anfang April 2014
  • Ausführungszeit: Februar 2015 – März 2015
  • Ort: Karlsruhe
  • Fotograf: Björn Blindt

  • Größe (Projekt): 45 qm
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